Transsib

Samstag, 27. September 2008

Auf den Spuren von Dschingis Khan

Diesmal melde ich mich aus der Mongolei, wo wir leider heute den letzten Abend verbringen. Morgen geht's schon wieder mit dem Zug weiter in den Süden, in das Reich der Mitte!
Wo soll ich am Besten mit meinen neuen Reiseberichten anfangen??? Ich denk mal am Besten, wo ich aufgehört habe - also in Russland ;o)

Unser Erlebnis Baikalsee war nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt habe, aber doch eindeutig beeindruckend. Wir sind wirklich drei Tage lang gewandert - ich mein, so WIRKLICH. Bergauf, bergab, über Stock und Stein und das bis zu sieben Stunden am Tag. Ich sag euch, den ersten Abend haben mich meine Beine fast nicht mehr ins Bett getragen, weil ich so einen Muskelkater und überstrapazierte Gelenke hatte. Bis heute - das muss ich leider zugeben - haben sich meine Füße noch nicht wirklich von den Strapazen erholt. Fazit: ich muss mehr Sport machen. Außerdem war unser Tourguide, wie soll ich sagen, ein etwas komischer Kauz. Hauptberuflich Biologe, nebenberuflich treibt er ganz gerne Touristen in die Natur hinaus. Er hat für uns auf dem Feuer Suppe mit frisch gebrockten Schwammerln aus dem Wald gekocht, uns zum Wassertrinken nur die vereinzelten Quellen angeboten und uns am Abend zum Zähneputzten an den See geschickt. Das hört sich jetzt alles sehr negativ an, aber so schlimm war's dann auch wieder nicht (vor allem jetzt kommt es mir schon gar nicht mehr so schlimm vor). Der See und die Natur herum hat einiges wieder wett gemacht. Weil wenn man dort dann am Ufer sitzt und sich vorkommt wie am Meer, aber trotzdem einen Süßwassersee vor sich hat - das ist dann schon einzigartig.

Auf unserer Zugfahrt nach Ulan Bator wurden wir bestens von zwei Typen aus Bayern unterhalten (die waren mit uns im Abteil), wodurch die 30 Stunden wie im Flug vergingen. Die Grenzprozedur war etwas langwierig, aber wir haben auch die grimmigen Grenzbeamten gut überstanden!!!
Die ersten zwei Tage in der Mongolei wohnten wir in der Hauptstadt bei einer Gastfamilie. Zwei Tage, die wir hauptsächlich damit verbrachten uns an die Menschen und das Chaos hier zu gewöhnen. Ulan Bator ist wirklich eine crazy city - das kann man gar nicht so richtig beschreiben, aber es ist hier einfach alles so ein riesiges Durcheinander. Aber es gefällt mir!!! Und vor allem das Essen ist sooooo lecker. Jedenfalls haben wir uns auch hier eine Tour gebucht und sind die letzten drei Tage in den Weiten der mongolischen Steppe unterwegs gewesen. Wir haben in Jurten übernachtet, sind kilometerweit auf unbefestigten Straßen dahingerumpelt, haben hoch zu Ross Schafherden und grasende Kühe beobachtet, sind mit einem Kamel zu einer Sanddüne geritten und haben mongolischer Folklore gelauscht. Alles in allem, das volle Mongolei-Programm also ;o)
Viel zu schade, dass wir morgen schon wieder weg müssen, es gäbe noch so viel zu sehen und zu erleben hier!!! Aber Peking wartet auf uns und wir freuen uns natürlich auch schon drauf. Das Erste, was wir machen werden, ist eine extra Reisetasche zu kaufen, damit wir so richtig shoppen gehen können :o)

Donnerstag, 18. September 2008

Reisebericht die Zweite

Nun schreib ich schon zum zweiten Mal - ihr werdet euch denken, die reist ja gar nicht, sonder ist nur im Internet... trotzdem. Ich nütze die Gelegenheit, da ich nicht weiß, wann ich das nächste Mal die Möglichkeit zur Kommunikation habe. Außerdem ist seit dem letzten E-Mail doch schon wieder einiges passiert.
Zu aller erst muss ich mal meine Meinung zu den Russen überdenken und widerlegen. Denn hier in den Weiten dieses unglaublich großen Landes (wir sind grad in Irkutsk) sind die Menschen schon um EINIGES netter. Das hat sich schon in Novosibirsk abgezeichnet, wo wir als nicht registrierte Couchsurfer bei einem netten jungen Pärchen wohnen konnten. Erstens mal waren die einfach übermäßig nett und normal und zweitens waren auch die Leute auf der Straße ganz anders als in den Metropolen St. Petersburg und Moskau. Sie lächeln mehr, sind hilfsbereit und scheuen sich nicht uns Nichtrussischsprechern weiter zu helfen (z.B. auf der Suche nach Internet und Galerien). Und hier in Irkutsk sind wir in einem Hostel gelandet, wo einfach alle voll nett sind. Wir sind begeistert. Alle soooo freundlich - ok, ich wiederhole mich :o)
Zum Zugfahren: die erste Etappe nach Nowo war von unserem Mitfahrer geprägt, der überdurchschnittlich zuvorkommend und freundlich, jedoch ein chronischer Schweißler war. Unser erster Schritt ins Abteil wurde zum Horror schlechthin. Gott sei Dank hat die Lili ein Parfum dabei gehabt, das wir dann gleich mal großzügig versprühten (vor allem auf unsere Schals). Mit der Zeit legte sich der Gestank und trat erst wieder bei übermäßiger Bewegung von Sergej (so hieß er) auf - Gott sei Dank in einem Zug nur eher selten. Bei der zweiten Etappe hatten wir mehr Glück, auch wenn wir in der Nacht noch einen Schnarcher zugeteilt bekamen - und die Zeitverschiebung dazu - das bereitete mir schlaflose Stunden. Ansonsten kann ich nur sagen, dass die Zeit unglaublich schnell vergeht, wenn man so vor sich hin grübelt, liest, Musik hört und isst... ich find sogar, dass es entspannend und beruhigend ist. Dass man 2-3 Tage nicht duschen kann ist halb so wild, zähneputzen und Katzenwäsche geht allemal... und Deos gibts ja auch noch ;o)

Wie gesagt sind wir jetzt in Irkutsk angekommen und morgen Früh geht es ab zum Baikalsee, wo wir mit einem Führer gemeinsam 3 Tage wandern gehen werden. Dann ist Russland schon wieder Geschichte für uns - unglaublich wie die Zeit vergeht.

Samstag, 13. September 2008

Привет!

Seit fast fünf Tagen sind wir nun schon unterwegs und haben schon so einiges erlebt.
St. Petersburg hat uns echt beeindruckt, auch wenn wir dort schon die russischen Eigenheiten und rauen Sitten kennen gelernt haben. Denn bestellt mal ein Zugticket, wenn euer Gegenüber NICHTS anderes als Russisch spricht, auch nichts anderes sprechen will und man auch die Schrift des Gegenübers nur mit Mühen entziffern kann. Dank guter Hand- und Fußarbeit gelang uns aber auch dieses Unternehmen und so hatten wir dann ein Ticket für unseren Nachtzug von St. Petersburg nach Moskau und ließen Eremitage, Erlöserkirche und das Miniaturabbild von Versailles (den Peterhof) hinter uns. Das erste Zugabenteuer gestaltete sich aufregend, doch durch Anpassungs- und Nachahmungsfähigkeit schafften wir es auch aus 2 Stühlen und einem Tischchen 2 Betten zu richten.
Als wir dann um 7:00 in Moskau ins Hostel kamen, nahm uns die grantige Besitzerin in Empfang, wodurch sich unser vorsichtiges Vorurteil, dass die Russen durchaus an ihrer Freundlichkeit arbeiten sollten, bestätigt hat. Nichts desto trotz haben wir uns gleich aufgemacht um im Bus die Stadt zu erkunden (der Dauerregen ließ uns eigentlich keine andere Möglichkeit).
Moskau zeigte sich an diesem Tag nicht von seiner schönsten Seite, was unsere Stimmung drückte und hinzu kam, dass wir Stunden brauchten um ein Internet zu finden, in der Hoffnug eine Unterkunft für Novosibirsk aufzutun. Der Versuch uns dann im Puschkinmuesum weiter zu bilden scheiterte an der einsprachigen (kyrillischen) Beschriftung aller Exponate. Etwas deprimiert und müde schleppten wir uns ins Hostel, wo Lili auch noch bemerkte, dass ihr ihre nagelneue Regenhose abhanden gekommen war (St. Petersburg wahrscheinlich).
Nette Hostelbewohner, ein paar Bier, Zigaretten (um 60 Cent!) und die altbewährten UNO-Karten retteten den Tag. Außerdem fanden wir eine Couch zum Surfen in Novosibirsk.
Schönes Wetter, beeindruckender Kreml und typisches russisches Essen (Blini und Buchweizenzeug) brachten den perfekten Ausklang für unseren Stay in Moskau.
Nun läuft der Countdown: in ziemlich exakt 3 Stunden fährt unsere Transsib ab... Sibirien wir kommen!

Montag, 26. Mai 2008

Transsib Update

Heute Morgen den Flug nach St. Petersburg und den Flug von Peking nach Hause gebucht. Es wird ernst! Jetzt brauchen wir nur noch die Tickets für den Zug, Visa, Unterkünfte und alles andere, aber sonst ;o)

Montag, 10. März 2008

Transsibirische Eisenbahn

Und weiter geht's mit den Reiseplanungen. Gestern haben Lili und ich uns zusammengesetzt, um unsere Pläne für den Sommer in die Tat umzusetzen: voraussichtlich werden wir also am 9. September losstarten, um Russland, die Mongolei und China mit der transsibirischen Eisenbahn zu erkunden. Das wird spannend - denn so exotische Länder habe ich bis jetzt eindeutig noch nicht bereist :o)

vrönchen unterwegs

Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben. (T. Fontane)

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